Wettbewerb „Two calls für Vajont“ von Dolomiti Contemporanee
2014; Kaltkathodenröhre; 740 x 880 x 2,5 cm; „Projekt“.
Das Werk „dem Kopf in den Wolken, aber den Füßen am Boden“ entspringt aus der Reflektion infolge von kurzen aber intensiven Gesprächen mit dem Kurator von „Dolomiti Contemporanee“ während des Ortstermins in Casso. Es handelt sich im Wesentlich darum, eine Art Schneiderei umzusetzen, indem Bilder und Launen zusammengenäht werden die mir nicht eigen sind, die ich mir jedoch versuche näher zu bringen.
Mich faszinierte die Betonung des Zukunftskonzepts des Kurators. Eine Zukunft, die mit Hilfe der Kunst ein Territorium wiederbeleben lässt, dass durch einen gewissen stillen Schmerz für 50 Jahre wie gelöscht war bei den überlebenden Bewohnern und auch den neuen Generationen.
Es handelt sich um eine Wunde, die sicher noch nicht geschlossen ist. Die Leute hier sind konkret, haben wenige Flausen im Kopf. Vor allem die jüngste Generation hat ein Bedürfnis, wiedergeboren zu werden oder einfach zu träumen. Die größte Schwierigkeit war es für mich, ein Gleichgewicht zwischen den zwei Polen zu finden und eine falsche und bemitleidenswerte Rhetorik des Todes zu vermeiden.
Die Grundidee ist im Wesentlichen sehr spontan entstanden und einfach. So habe ich mir eine menschliche Figur vorgestellt, die aufgrund ihrer Form dem Stamm eines Baumes gleicht. Der Kopf befindet sich in den Wolken und steckt voller hoffnungsvoller Gedanken. Die Füße stecken hingegen in der Erde und symbolisieren die Wurzeln und somit das Leben. Mit der Erde soll respektvoll umgegangen, sie hat es schon vor uns gegeben, sie beheimatet uns während unseres Lebenszyklus und gibt uns Energie und schlussendlich verlangt sie von uns, dass wir ihr diese wieder zurückgeben.
Anmerkung des Herausgebers Marcella Ferro